„Ostmark“

von Andrej Stasiuk

„Wir sind auf Arbeit.“ – „Wir sind am Arsch.“ Was anfängt wie ein Witz nimmt schon bald eine böse Wendung

Drei Waldarbeiter machen Pause. Der eine, der älteste von ihnen, will aber lieber weiterarbeiten: „Wir sind auf Arbeit!“ Der andere, den sie „Kahler“ nennen, lässt sich davon nicht beeindrucken, sondern holt die Wodkaflasche hervor: „Am Arsch sind wir!“ Was anfängt wie ein Witz, nimmt bald eine böse Wendung. Sie werden überwacht. Ihnen droht Abschiebung, Lohndumping. Die Chinesen arbeiten für 2,50 Euro, während die Schnauzbärtigen laut Vertrag 7,50 bekommen. Einer von ihnen zieht allein in den Wald, um Überstunden zu machen. Bald will ihn nämlich seine Ehefrau besuchen, und der will er schließlich etwas bieten. Aber dazu kommt es nicht mehr: Der junge Mann wird von einem Baum erschlagen....

Regie: Astrid Müller, Bühne: Rainer Weber, Speicherbühne Bremen 2010


RAINER WEBER >>

Skulptur / Partizipation / Bühne / Ausstellung / Text / vita / impressum

SIMULATOREN

Vier ehemalige Hafenarbeiter tanzen ihre Biografien vor dem Hintegrund einer Maschonenperformance

Mit kinetischen Skulpturen, Licht, Text, Video, Malerei und Bewegung entsteht in der Waschanlage der ehemaligen Staplerhalle in der Überseestadt Bremen eine autobiografische Tanzperformance mit ehemaligen Hafenarbeitern auf der Grenze zwischen Arbeit und Spiel.

Choreografierte Maschinen als Rhytmische Einrahmungen und musikalische Grundstruktur, als Akkumulatoren zwischen den Welten der Pflicht und der Erfüllung. Die Maschinen erwecken den kathedralenhaft absurden Ort, die ehemalige Gabelstaplerwaschanlage, und stellen gleichzeitig die Frage nach der Sinnhaftigkeit des vergangenen und gegenwärtigen. Das auf sich zurückgeworfene Werkzeug wird hier ganz zum Selbstzweck und schafft so eine Reflektionsfläche für den Betrachter.

Speicherbühne, Bremen, 2010, Regie Astrid Müller, Bühne Rainer Weber, Aufführungen in der Staplerwaschanlage BLG-Forum, Bremen


KUNST IM CAMP /

DIE SHOW


Wie erleben Kinder und Jugendliche ihren Stadtteil am Fluss, wie könnten sie dort ihr Leben gestalten? Was brauchen sie, was sollte verändert werden?

Diesen Fragen wird in einem temporären Kulturcamp am Weserufer nachgegangen - an einem Ort, an dem vor 60 Jahren ein Campingplatz eröffnet wurde.

Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren werden ihr Camp in kreativen Werkstätten, gemeinsam mit Künstler_innen und Kulturpädagog_innen, planen und im Sommer 2014 umsetzen.

Bereits im Vorfeld wird das Gelände, der Strand im Weseruferpark, mit seinen Möglichkeiten erforscht und der Aufbau des Camps gemeinsam geplant.

Ein Projekt des Kulturhauses Pusdorf / Masken-, Requisiten - und Bühnenbildworkshop R.Weber u. W.Kuhrmann

Die seltsamen Reisen und Erkenntnisse des Dr.Fausttroll

(A.Jary), Use Akschen (für die Kulturwerkstatt westend), Bremen/1995

Regie A.Müller / Bühne R.Weber

http://westend-bremen.de/


"Ein Epiphänomen ist das, was zu einem Phänomen hinzu kommt. Die Pataphysik, […] deren wirkliche Orthographie ’Pataphysik, mit vorausgehendem Apostroph, lauten muss, um ein billiges Wortspiel zu vermeiden, ist die Wissenschaft von dem, was zur Metaphysik hinzu kommt, sei es innerhalb derselben, sei es außerhalb derselben, und die sich genau so weit über diese erhebt, wie jene über die Physik. E.c.: da das Epiphänomen oft akzidentiell ist, soll die ‘Pataphysik vor allem die Wissenschaft vom Speziellen sein, wenn man auch behauptet, es könne nur eine Wissenschaft des Allgemeinen geben. Sie soll die Gesetze untersuchen, durch die die Ausnahmen bestimmt werden und soll das über das unsere hinaus bestehende Universum erklären; oder bescheidener, sie soll ein Universum beschreiben, das man sehen kann und das man vielleicht statt des Überkommenen sehen sollte, weil die Gesetze des überkommenen Universums, die man entdeckt zu haben glaubt, Wechselbeziehungen zwischen Ausnahmen, wenn auch ziemlich häufigen, darstellen, auf jeden Fall aber zwischen akzidentiellen Fakten, die nicht einmal den Reiz der Einmaligkeit besitzen, weil sie sich auf wenig außergewöhnliche Ausnahmen beschränken."

                                                            Dr.Faustroll über Pataphysik